Nein sagen lernen

Lerne, „nein“ zu sagen – für mehr Fokus, Kontrolle und Erfolg

Kennst du das? Du willst eigentlich ablehnen, hast aber eine innere Hürde, die du nicht überwinden kannst und sagst zu? So geht es sehr vielen Menschen. Gerade im Berufsleben und auch bei der Geldanlage ist ein „nein“ aber sehr wichtig – viel wichtiger als fast jedes „ja“.

Woran liegt es, dass wir eher etwas zusagen, das wir nicht tun wollen, statt einfach „nein“ zu sagen? Ganz einfach: Wir müssen bei einer Absage Stellung beziehen. Und das ist unbequemer als der Bitte, Einladung oder Anfrage nachzugeben.

„Nein“ sagen: Das Gefühl, Chancen zu verpassen

Insbesondere im Unternehmen habe ich über die vergangenen Jahre gelernt, häufiger „nein“ zu sagen. Früher habe ich versucht, jeden Kunden anzunehmen. Der Instinkt schreit: „Nimm alles an, damit du wächst!“

Und man hat automatisch das Gefühl, Chancen zu verpassen, wenn man etwas ablehnt und ist geknickt. Dabei sollte es eigentlich genau umgekehrt sein. Wenn wir den Wert unserer Ressource(n) richtig bestimmen, ist der logische Schritt, mehr abzulehnen als anzunehmen.

Unsere Zeit ist wertvoll

Schließlich ist unsere Zeit, unser Wissen, unsere Arbeit so kostbar (oder: sollte es sein), dass wir uns nicht überladen können mit Aufträgen. Denn das führt irgendwann zu Überforderung, Flüchtigkeitsfehlern, Chaos und Stress für alle Beteiligten.

Seinem Instinkt bei diesem Thema zu widersprechen kann ziemlich hart sein. Das ist keine Entscheidung von ein paar Tagen, sondern bedarf monatelangem Training. Egal bei was. Sei es die Geburtstagseinladung oder die Übernahme einer anderen Firma. Wenn es gerade nicht passt, passt es nicht.

Nur so können wir uns langfristig auf unsere Ziele fokussieren und müssen unser Kerngeschäft, unsere wichtigsten Kunden oder unsere Vision nicht vernachlässigen.

Kurzfristiges Geld ist es nicht wert

Ich habe im vergangenen Jahr viele Projekte, zwei Firmenübernahmen und einen nicht unwichtigen Kunden abgelehnt – auch wenn es finanziell kurzfristig lohnenswert gewesen wäre. Langfristig aber hätte es den Weg gefährdet, den ich mit meinem Unternehmen gehen möchte.

Und auch in der Geldanlage macht es Sinn, nicht jedem Impuls sofort nachzugeben und häufiger „nein“ zu sagen. Warren Buffett beispielsweise investiert nur sehr selten. Er kauft oder verkauft nicht viele Male am Tag Aktien. Er ist geduldig und wartet auf die eine Gelegenheit – und dann schlägt er zu.

„Nein“ sagen: Wo Türen sich schließen…

Wenn du also das nächste Mal vor dieser inneren Hürde stehst, weil du etwas nicht tun möchtest: Sage „nein“! Wenn du keine Zeit für noch einen Kunden hast: Sage „nein“! Wenn du mit einem Partner nicht länger vertrauensvoll zusammenarbeiten kannst: Sage „nein“!

Du wirst es dir irgendwann danken und hier bewahrheitet sich das alte Sprichwort:

Wo sich eine Tür schließt, öffnen sich zwei andere.

In dem Sinne: Frohes Neinsagen!

Übrigens: „Nein“ sagen lässt sich auch wunderbar auf den Minimalismus anwenden. Hier erkläre ich, wieso.

Und hier findest du noch zwei Buch-Tipps zu dem Thema:

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Tobias Gillen ist Unternehmer, Journalist und Buch-Autor. Neben seiner Position als Geschäftsführender Gesellschafter der BASIC thinking GmbH hat er 2017 das Online-Magazin FINANZENTDECKER gegründet, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, finanzielle Bildung in Deutschland zu stärken.